Klanginstrumente

Womit ich meine Klänge erzeuge

Gongschmiede

Gongs

Gongs sind Klanginstrumente, die aus dem asiatischen Raum stammen. Sie wurden zunächst in vier Hauptzentren (Burma, China, Assam und Java) hergestellt. Der Gong gilt neben Trommeln und Digeridoo als eines der Urinstrumente. Im 16. Jahrhundert, im Zeitalter der Kolonialisierung, kamen die Gongs über die Routen der berühmten Seidenstraße aus Asien nach Europa. Sie wurden auf Grund ihrer kostbaren Metalllegierungen und der oft auch künstlerisch und klanglich beeindruckenden Gestaltung zu attraktiven Handelsgütern. Der Gong hat seine besondere Bedeutung in den fernöstlicher Kulturen teilweise noch bis heute bewahrt. Lange galt er als Statussymbol für Wohlstand, diente der Geisterbeschwörung und Dämonenverbannung und seine Berührung brachte angeblich Glück und Stärke.

Mit der 1989 in Paris stattfindende Weltausstellung und des ersten Auftritts eines Gamelan-Ensembles fand der Gong seinen eigentlichen Einzug in die westliche Musikwelt. Danach wurde er vielfach in der klassischen, später dann auch in der Pop- und Rockmusik eingesetzt. Häufig ging es dabei jedoch in erster Linie um den Show-Effekt, weniger um den musikalischen Einsatz des Gongs.

Gongs werden nach unterschiedlichsten Kriterien unterteilt. Merkmale zu deren Beurteilung sind:

  • Herstellungsmethode (gießen/schmieden),
  • Herkunft (Asien/Westen),
  • Art (Kessel-/Flach-/Buckelgong),
  • Material (Eisen/Bronze/Messing/Kupfer in unterschiedlichen Legierungen),
  • Größe (30 bis 250 cm) und
  • Verwendung (Instrument/ Therapie)
Gongspiel

Meine Gongs habe ich aus den Gongschmieden von Johannes Heimrath (Sona) und Tom Soltron (Tone of Life) sowie dem Importeur Asia Sound Köln nach vorheriger persönlicher Prüfung und Auswahl bezogen. Gute Klanginstrumente haben eine ausgewogene Klangqualität, harmonisches Klangbild, anhaltende Klangdauer und ausgeprägte Klangweite. Die meisten meiner Klanginstrumente sind individuell von Hand gefertigt worden und gestimmt. Wichtig ist mir auch die Steuerbarkeit des Klangs. Unkontrollierbare, plötzlich ausbrechende Gongs sind für meine Klangarbeit unbrauchbar.

Hergestellt sind die Sona-Gongs aus Alpaka - Neusilber einem gewalzten Metall - ganz im Gegensatz zu den chinesischen Feng und TamTam Gongs, die aus bis zu 7 Metallen zusammengegossen sind. Der Rand wird mit vielen Hammerschlägen umgebogen. Am Übergang von Rand zur Fläche werden ebenfalls viel Hammerschläge gesetzt und damit die Klangfarbe bestimmt. Das Zentrum wird mit scharfen Eisen ausgedreht.

Ich achte darauf, dass die Gongs gut zusammen passen und im gemeinsamen Spiel ein harmonisches, in sich geschlossenes Klangbild abgeben. Jeder Gong für sich ist ein Solitär, der aber auch im Zusammenspiel mit den anderen einen festen Platz hat.

Tiefer gehende Kenntnisse im Gongspiel erwarb ich bei meinem mehrtätigen Aufenthalt in der Klangwerkstatt von Manfred Bleffert, wo ich meinen ersten eigenen Gong geschmiedet habe.

Klangbeispiel eines Gongs

Handpan

Handpan

Zehntausende Hammerschläge fließen in die Formung und Harmonisierung einer Handpan ein. Diese Klanginstrumente sind mittlerweile sehr beliebt. Das Ergebnis der Arbeit ist ein gut ausbalanciertes Instrument, das in einem warmen und reinen Ton mit einer tragenden Stimme schwingt, die tief in die Seele von Spieler und Publikum eindringt. Starke Fundamentaltöne, klare und leicht zu isolierende Obertöne, abgestimmte Schultern und ein wunderschönes organisches und keramisches Timbre sorgen für ein tiefgreifendes Erlebnis beim Spielen.

Meine Klanginstrumente stammen aus der Soulshine Schmiede von Clemens August Andreas Handschuch. Sie ist von ihm in Handarbeit geschmiedet worden.

Klangbeispiel eines Handpans

Caisa

Caisa

Die Caisa gehört zur Instrumentengruppe der Steel Pans (Stahl Pfanne), die in den 1930er Jahren in Trinidad erfunden worden ist. Die britische Kolonialmacht hatte das Spielen auf afrikanischer Klanginstrumente verboten und so nutzen die Einheimischen die Ölfässer, die als Müll zurück gelassen wurden und bauten sich damit eigene Trommeln.

Die Caisa ist ein Improvisationsinstrument, wie ein Gong. Ich spiele sie nah am Körper, auf meinen Beinen liegend mit den Händen. Sie kann aber auch mit Sticks und auf dem Boden gespielt werden. Ihr offener, heller Ton trägt weit und ist sehr klar. Er beruhigt oder heitert auf und sorgt, vor allem mit Rhythmus gespielt für eine positive Stimmung. Caisas finden häufig Verwendung in der Musiktherapie, aber auch vermehrt in Coachings, Meditationen und Klangreisen.

Indianerflöte

Indianerflöten

Die Indianerflöte wird zuerst im 19. Jh. erwähnt. Die Klanginstrumente wurden unter anderem für zeremonielle Zwecke und zur Heilung eingesetzt und meist einzeln gespielt. In den sechziger Jahren des vorherigen Jahrhunderts begann, nachdem sie fast verschwunden war, die Renaissance der Indianerflöten. Sie wurden vor allem bei indianischen Ensembles und in der New Age- und Weltmusik gespielt, auch einige klassische Kompositionen wurden für sie geschrieben.

Ich spiele mit den international bekannten Indianerflöten „High Spirits” aus Nordamerika. Sie werden in Handarbeit und hoher Qualität gefertigt und sind exakt gestimmt. Zur Herstellung wird Holz von Zeder, Walnuss und Birke verwendet. Zedernholz verleiht der Flöte einen warmen Klang, Walnuss gibt der Flöte in den Höhen Klarheit und Brillianz. Die Flöten werden von Odell Borg gefertigt. Er ist indianischer Abstammung. Seine Flöten bestechen durch ihre Einfachheit und Schönheit. Das intuitive und improvisatorische Spiel mit diesen Flöten ist schnell erlernt und bereitet mir viel Freude. Ich spiele sie als 5-Loch-Flöten auf einer pentatonischen Skala basierend.

Klangbeispiel einer Indianerflöte

Shrutibox

Shruti-Box

Die Shrutibox erzeugt einen vollen, tragenden Dauerton. Ich finde, dass sie ist ein sehr schönes Begleitinstrument bei meinen Klangreisen ist. Außerdem nutze ich sie zur Begleitung beim Obertonsingen.

Klang und Tonerzeugung gleich dem indischen Harmonium oder Akkordeon. Durch Betätigung des Blasebalgs wird im Innern Luft an Metallzungen vorbei geblasen und bringt diese zum Schwingen. Beide Seiten des Instrumentes funktionieren als Balg. Auf der einen Seite sind Ventile angeordnet. Wird ein Ventil geöffnet, so kann dort Luft entweichen und bringt die dahinter liegende Metallzunge zum Schwingen.

Im Bereich einer Oktave stehen alle 12 chromatischen Töne zu Verfügung. So kann die Tonhöhe jeder Stimmlage angepasst werden. Ich nehme, um einen fülligen Klang zum Grundton zu bekommen, noch eine Quinte hinzu. Der Kammerton liegt zwischen 440 und 442 Hz. So kann die Shrutibox zusammen mit üblich gestimmten Instrumenten gespielt werden.

Klangbeispiel einer Shruti-Box

Ritual Trommel

Ritual Trommel Pferd der Nordamerikanischen Plain Indianer

von der Fa. Feeltone

Diese Rahmentrommel ist in reiner Handarbeit in Anlehnung an die alte indianische Bauweise hergestellt. Es wurden ausschließlich Materialien aus dem Tier- und Pflanzenreich verwendet. So besteht sie nur aus ausgesuchter Rohhaut und Holz. Dies verleiht ihr einzigartiges Aussehen, Verhalten und Klang. Das Pferd ist der schnelle Läufer zwischen den Welten, die Haut ist dick am markanten Rücken und dünn zum Bauch hin - sehr schöne Farb-Struktur, kraftvoll und trockener, etwas länger anhaltender Ton.

Beim Trommeln über längere Zeit wird ein tranceartiger Zustand erreicht, der für die Anbindung an andere Bewusstseinszustände, für die Kommunikation in Kreis und Gruppe dient. Universitäten haben die Wirkung der monotonen Rhythmen untersucht und eine Veränderung der Gehirnströmungen und Bewusstseinszustände entdeckt. Wenn wir im Rhythmus des Herzschlages oder des Laufens trommeln, können wir das ohne viel Kraftaufwendung über eine ziemlich lange Zeit.

Klangbeispiel einer Ritual Trommel

Trommel

Weitere Trommeln

Die Trommeln sind die Klanginstrumente mit Rhytmus in meinem Set, wobei die Ocean-Drum eine Ausnahme ist. Ansonsten setze ich noch eine Dondoko und eine Hapi-Drum ein.

Die Dondoko ist eine Bechertrommel, die in Deutschland hergestellt worden ist. Das Fell stammt vom Pferd und der Rumpf ist aus Buchenholz.

Die HAPI-Drum ist eine Schlitztrommel aus Metall. Sie hat einen wunderbar weichen, glockigen und meditative Klang und ähnelt der Caisa. Die HAPI-Drum reizt mich immer wieder zum Improvisieren. Sie ist pentatonisch gestimmt, alle Töne passen zueinander, egal in welcher Kombination ich sie spiele.

Die Ocean-Drum ist eine Rahmentrommel und mit hunderten kleinen Stahlkugeln gefüllt. Neigt man sie in waagerechter Haltung ganz langsam zur Seite, wird ein Geräusch hörbar, ähnlich einer Meeresbrandung. Ihr Klang ist sehr entspannend und meditativ.


Gongs, Indianerflöten, Trommeln und Caisa sind die Klanginstrumente, die meine Klangimpressionen hauptsächlich prägen. Besondere Akzente setze ich mit Regenmachern, Zimbel, Klangstäben, Klangschalen und Muschelhorn.


Muschelhorn

Andere Klanginstrumente

Das Muschelhorn ist ein außergewöhnliches Naturtoninstrument. Es wird aus dem Gehäuse einer Meeresschnecke gefertigt. Muschelhörner wurden von den Völkern der Südsee und von frühen Seefahrern als Signalhörner benutzt. Ihr tiefer, durchdringender Ton ist weithin hörbar und unverwechselbar.

Klangbeispiel eines Muschelhorns

Der Regenmacher wird aus abgestorbenen Kakteenstämmen hergestellt. Die Dornen werden in das Innere des Kaktus getrieben. Dann wird der Regenmacher mit kleinen Kieseln gefüllt und an beiden Enden verschlossen. So entsteht ein angenehmes, gleichmäßiges Geräusch, das an fließendes Wasser bzw. an das Rauschen dicker Regentropfen erinnert.

Klangbeispiel eines Regenmachers

Die Zimbel hat einen extrem hohen Ton und wird besonders stark im Kopfbereich wahrgenommen. Sie gibt Klarheit und Wachheit. Deshalb setze ich sie vornehmlich zum Abschluss einer Klangreise oder Meditation ein.

Klangbeispiel einer Zimbel

Die Klangstäbe erzeugen, ähnlich wie die Zimbel, eine hohen Ton, wenn sie aneinander geschlagen werden. Ich habe meine Klangstäbe selber geschmiedet. Sie sind gestimmt und ergeben, wenn sie zur dritt gespielt werden, ein schönes Klangspiel.

Die Sansula, eine patentierte Erfindung aus dem Hause HOKEMA, ist eine neuartige Weiterentwicklung der Kalimba (auch Sansa oder Mbira genannt), die ihren Ursprung im Süden Afrikas hat. Kalimbas sind Klangzungeninstrumente, die mit den Daumen oder auch Fingern gezupft werden.

Klangbeipiel einer Sansula

Diverse Klangschalen setze ich für die ruhigen, leisen und besinnlichen Klänge ein. Oft bewege ich mich damit unmittelbar im Kreis der Teilnehmenden. So spüren sie die Schwingungen unmittelbar. Der Star unter meinen Schalen ist eine Fußklangschale, in die man sich stellen kann.

Klangbeispiel einer Klangschale

Klangschale

Alle Klanginstrumente schaffen einen einzigartigen Klangraum, wenn sie zusammen gespielt werden. Dabei entwickelt der Klang eine Eigendynamik, von der ich selbst immer wieder überrascht bin.